Umgestaltung Langenbrücker Tor
Ein neuer Stadteingang für Lemgo
Der bisherige südliche Eingang zum historischen Stadtkern wurde am Langenbrücker Tor durch eine großflächige öffentliche Stellplatzanlage mit geringer Gestaltungsqualität geprägt. Die Sicht zur Bega war zugewachsen.
Aus diesem Grund wurde im Stadtentwicklungskonzept Lemgo die Umgestaltung der Stadteingangssituation mit dem Leitbild »Stadt ans Wasser« als vordringliche Maßnahme genannt. Parallel zur Hochwasserschutzmaßnahme Bega werden Umgestaltungsmaßnahmen am Flussbett vorgenommen. Damit besteht die Chance neue attraktive Aufenthaltsbereiche zu schaffen. Das Flussbett der Bega erhält zwei neue Sohlgleiten.
Die vorhandene Brücke wurde abgerissen und ersetzt. Ebenfalls wurden die Uferbereiche der Bega neu modelliert und mit Flutmulden versehen. In diesem Zusammenhang soll auch die städtebauliche Situation verbessert werden. Es entstehen Sitzstufen, eine Zuwegung zum Wasser,
interessante lichte Uferbereiche, Sitzplattformen/Stege und eine neue Pflasterung. Die Finanzierung und Förderung für die wasserbaulichen Maßnahmen erfolgen im Rahmen der Hochwasserschutzplanung, wohin gegen die gestalterischen Elemente von der Städtebauförderung getragen werden. Somit werden am Langenbrücker Tor zwei Fördertöpfe ergänzend verwendet um einen bisher unentdeckten Stadtraum an der Bega in Wert zu setzen.
Im Rahmen des Hochwasserschutzes wurden für die Brücke 640.000 €, den Kanalbau 235.525 € und für den Wasserbau 1.600.00 € ausgegeben. Im Rahmen der Städtebauförderung werden 525.000 € förderfähige Kosten anerkannt.
Archäologische Ausgrabung
Im Zuge der Hochwasserschutzmaßnahmen für die Bega waren Erdeingriffe geplant, die eine archäologischen Voruntersuchung 2009, 2010 und 2011 nötig machten.
Im Bereich des Langenbrücker Tors bzw. an den Brückenköpfen wurden Reste der Festungsanlage festgestellt. An den beiden Enden des Widerlagers wurden Fundamente und Reste des aufgehenden Mauerwerks des Zwingers gefunden. Außerdem konnte die Position des Torturms auf der Bastion und Teile des Zwingermauerwerks bestimmt, sowie der Aufbau der Brückenwiderlager geklärt werden.
Die archäologischen Belege sind durch Jahrhunderte lange Bautätigkeiten lückenhaft, so dass die historischen Überlieferungen zum Teil widersprüchlich sind. Dennoch wurde von LWL-Archäologie für Westfalen und der Stadt Lemgo der Versuch unternommen das mögliche Erscheinungsbild der Stadtbefestigung wieder zugeben.